Stadtmuseum HEILBRONN

Wettbewerb – Die Geschichte einer Stadt

 

Das neue Tor zur Stadtgeschichte

Die Stadt Heilbronn plant in ihrem Kulturzentrum „Deutschhof“ das dort bestehende Stadtarchiv zu einem attraktiven, besucherorientierten Stadtmuseum umzugestalten. Vier Gestaltungbüros sind eingeladen, eine honorierte Präsentation ihrer Ideen vorzustellen.
REINECKE NEW MEDIA hatte zwei Jahre zuvor das neue, vielfach ausgezeichnete Stadtmuseum Neckarsulm in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt und der neuen Museumsleitung konzipiert, geplant und gestaltet.

Erster Schritt der Gestaltung: Das neue Stadtmuseum im Deutschhof erhält einen eigenen auffälligen Eingang, das goldene Tor zur Stadtgeschichte.

 

Die neue Ordnung – Wegeführung und Flächennutzung

Die alte Raumstruktur des Stadtarchives wird komplett überarbeitet. Unsere neue Raumordnung schafft eine besucherorientierte, dramaturgische Wegeführung durch die Themen der Ausstellung. Funktionsbereiche werden logische integriert und eine extra Fläche für Wechselausstellungen angelegt.

Agenturleistung
Besucherorientierte Wegeführung, Themenstruktur, optimierte Flächennutzung

 

Die Geschichte einer Stadt erleben – sie beginnt im frühen Mittelalter

Unser Gestaltungsziel ist, Geschichte erlebbar zu machen, Besucher zu überraschen, sie in Welten eintauchen zu lassen, die nicht ihren Alltagswahrnehmungen entsprechen, sie emotional zu öffnen und persönliche Erfahrungen machen zu lassen. Für alle Altersgruppen, für alle Bildungsschichten.
Die Geschichte beginnt im Mittelalter. Wie wird die Reichsstadt regiert? Wer sitzt am Tisch der geheimen Räte? Drei Stühle stehen für drei Bürgermeister, ein Touchdisplay im Tisch veranschaulicht beispielhaft die Verabredung der neuen Steuergesetze, offene Schubladen zeigen weitere Dokumente.

 

300 Jahre wirtschaftliche Entwicklung im Spätmittelalter

Neckarhafen und das Neckarprivileg prägen die gute wirtschaftliche Entwicklung der Reichsstadt. Hafen, Handel, Handwerk und Weinanbau entwickeln sich. Die Reihe der nachgebauten Hausversaden entwickelt sich von Holz- zu Steinhäusern.
Jede Fassade präsentiert ein prägendes Thema und bietet durch die Fenster Einblicke in die Lebensräume dieser Zeit. Entdecken und Verstehen – Geschichte erleben.

Agenturleistung: Entwicklung der großen Szenografie 300 Jahre Häuserfassaden. Themenstruktur. Textentwürfe, Hörspiele.

 

300 Jahre wirtschaftliche Entwicklung im Spätmittelalter

Hafen, Handel, Handwerk und Weinanbau entwickeln sich. Die Reihe der nachgebauten Hausversaden entwickelt sich von Holz- zu Steinhäusern. Jede Fassade präsentiert ein prägendes Thema und bietet durch die Fenster Einblicke in die nachgebauten Lebensräume dieser Zeit. Anwählbare Hörspiele greifen spannende Alltagsmomente auf.

Rechts im Bollwerkturm erleben die Besucher eine ganz besondere Überraschung: hier schimpft hinter Gittern ein prominenter Gefangener, Götz von Berlichingen, auch er hat eine Geschichte zu erzählen!

 

19. Jhd - Wasserkraft treibt die Industrialisierung voran

Zahlreiche Mühlräder treiben via Wasserkraft die Industrialisierung voran. Papierindustrie, Chemie, Nahrungs- u. Genussmittel. Heilbronn ist 1832 die Stadt mit den meisten Fabriken in Württemberg.
Unsere Szenografie präsentiert ein abstrahiertes Mühlrad. Im Ruhezustand strömt Wasser über die Displays der Radschaufeln. Ein faszinierendes Objekt, eine Metapher der Antriebskraft. Der Besucher nähert sich, greift ein, jede Schaufel bietet ein animiertes Thema zu einem neuen Industriezweig.

Agenturleistung
Entwicklung der Szenografie Wasserrad und Industrialisierung. Themenstruktur.
Kalkulation Exponatbau.

 

20. Jhd. – Boulevard der aufstrebenden Stadt

Unsere Präsentation überspringt weitere Themeninszenierungen der Industrialisierung, den erfolgreichen Eisenbahnanschluss und die Württembergische Leistungsschau um 1897. Heilbronn zählt zu den sehr erfolgreichen Städten des Landes. Ein lebendiger Boulevard lässt seine Besucher diese Zeit erleben. Schaufenster mit Waren aus dieser Zeit, Kulturangebote auf Litfaßsäulen, die neue Straßenbahn.
Medien: die Türen der Bahn stehen offen, Besucher können jederzeit einsteigen, auf den Screens der Waggonfenster ziehen die Stationen vorbei: das neue Theater, die Synagoge, die Stimme des Schaffners begleitet die Fahrt.

 

30er Jahre - Der Weg in die NS Diktatur

Reichspolitik Berlin – Kommunalpolitik Heilbronn.
Die linke Seite der raumhohen Grafik mit eingelassenen Vitrinen und Schubladen zeigt die Entwicklung der Wahlergebnisse und der daraus resultierenden Machtübernahme.
Die rechte Seite zeigt ihre konkreten Auswirkungen auf das Alltagsleben der Heilbronner Bürger. NS-Organisationen wie Hitlerjugend, Kraft durch Freude und Winterhilfswerk prägen eine unheilvolle Aufbruchstimmung.
In die Grafikwand eingelassene Hörstationen bieten die Stimmen der zentral geleiteten Massenmedien.

 

30er Jahre – Wandgrafik – Von der Republik zur Diktatur

Die Gestaltung: Die linke Seite der raumhohen Grafik zeigt die Entwicklung der Wahlergebnisse in den 30er Jahren und die daraus resultierende Machtübernahme.

Hinter der vorderen Oberfläche aus Grafikelementen und Texten liegt eine räumlich tiefere Ebene. Schubladen mit Bildern und Dokumente fügen sich ein. Vitrinen mit sich langsam ändernden Lichtstimmungen und integrierten Hörstationen vermitteln eine immersive Stimmung.

 

NS-Theater - Was passiert auf den Straßen?

Der rationalen Darstellung der Fakten (Wandgrafiken) folgt die emotionale Inszenierung der NS-Diktatur. Ein nachgestellter Laden wird zur Bühne mehrerer Szenen / Akte von 1933 – 1944. Projektionen auf den Tür- und Fensterflächen zeigen, was auf den Straßen passiert. Der Inhaber des Ladens berichtet mit empörter Stimme:
Aufmarsch der NSDAP, Verbot der freien Presse, Beschlagnahmung einer Druckerei, 1938 brennt die Synagoge. Letzter Akt 4. Dezember 1944: 800 Tonnen Sprengbomben fallen auf die Stadt, es sterben über 6000 Menschen in einer Nacht.

 

Entwurf der Neugestaltung

Unsere Prämissen war, die Stadtgeschichte erlebbar zu machen. Besucher in diese historische Welt eintauchen zu lassen, die nicht ihren Alltagswahrnehmungen entspricht, sie mit großen Inszenierungen zu überraschen, emotional zu öffnen und persönliche Erkenntnisse zu schaffen. Ein Erlebnis - für alle Altersgruppen, für alle Bildungsschichten.

Die Jury hat sich in ihrer Begründung gegen diese Form eines "Infotainments" entschieden. Die neue Gestaltung bleibt in den Händen des bisherigen Gestaltungsbüros des Archivs.

 

Entwurf der Neugestaltung

Unsere Prämissen war, die Stadtgeschichte erlebbar zu machen. Besucher in diese historische Welt eintauchen zu lassen, sie mit großen Inszenierungen zu überraschen, emotional zu öffnen und persönliche Erkenntnisse zu schaffen. Ein Erlebnis - für alle Altersgruppen, für alle Bildungsschichten.
Mit dieser Form der Besucheransprache haben wir nicht gewonnen. Leider. Die Jury hat sich in ihrer Begründung gegen diese Form eines "Infotainments" entschieden. Die neue Gestaltung bleibt in den Händen des bisherigen Gestaltungsbüros des Archivs.

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